Erfolgreich. Durchsetzungsstark. Frau* | 19.05.2015

10 Jahre ist es nun her, seit sich die Queer Business Women gegründet haben. Mit viel Engagement setzen wir uns seit je her für mehr Sichtbarkeit lesbischer Frauen* im Arbeitsleben ein und bieten gleichzeitig eine Plattform für die Vernetzung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft.  Da gibt es allen Grund zu feiern! Am 19.05.2015 feierten wir zusammen mit ca. 80 Gästen unser 10 jähriges Bestehen. Per Videobotschaft eröffneten Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek und Ulrike Lunacek, Vizepräsidentin der Grünen die Veranstaltung, indem sie uns für unsere wichtige Arbeit dankten und uns viel Erfolg für die nächsten Jahre wünschten. „Es geht um das Recht lesbischer Frauen im Unternehmen, es geht um Information. Es geht darum, Respekt, Toleranz und Anti-Diskriminierung ganz oben auf der Agenda zu haben“, betonte Frau Heinisch-Hosek und auch Frau Lunacek bekräftigte die Wichtigkeit der Arbeit der Queer Business Women: „Ich wünsche mir, dass wir in Zukunft auch zusammenarbeiten können und dass wir gemeinsam dazu beitragen, dass Österreich, Europa und die Welt insgesamt ein Ort wird, wo Lesben keine Angst mehr davor haben müssen offen zu ihrer sexuellen Orientierung zu stehen“.

Diese Wünsche sind sehr berechtigt, denn die enge Zusammenarbeit mit Interessenvertretungen und Unternehmen hat gezeigt, dass die sexuelle Orientierung am Arbeitsplatz nach wie vor ein Tabuthema ist. Immer noch sind lesbische Rollenmodelle im Arbeitsleben relativ unsichtbar. Immer noch befürchten viele lesbische Frauen durch ihr Outing Job und Karriere zu riskieren. Immer noch kommt es zu Diskriminierung und Marginalisierung am Arbeitsplatz. Studien zufolge sind nur 25% der lesbisch-schwulen Menschen an ihrem Arbeitsplatz geoutet. Der Umkehrschluss: 75% verleugnen und verheimlichen einen großen Teil ihrer Persönlichkeit. Ein Energieaufwand der unter anderen Umständen Teil der Arbeitsleistung wäre.

Univ.Prof. Mag. Dr.in Regina Bendl betonte in ihrer Rede, dass das Engagement über lesbische Lebensrealitäten hinausgehen sollte, denn der Begriff „Queer“ bricht  binäre und heteronormative Geschlechter Konstrukte auf und inkludiert damit auch andere Identitäten, wie beispielsweise Trans*Personen oder genderqueere Menschen. Sie dankte den uns, dass wir uns auch in diesem Bereich vermehrt starkmachen.

Unter dem Titel „Erfolgreich. Durchsetzungsstark. Frau*- Lesbisch oder Hetero- na und? … oder doch nicht so egal …?“ ließen wir in der darauffolgenden von Mag.a Meri Disoski moderierten Podiumsdiskussion fünf interessante Frauen zu Wort kommen und untermauerten damit die Wichtigkeit (lesbischer) Frauen* in der Wirtschaft. Mag.a Renate Tomaschek, Mag.a Petra Laback, DIin Brigitte Bichler, Mag.a Melanie Wawra und Maria Wonisch berichteten von ihren Erfahrungen im Arbeitsalltag und verrieten, wie sie trotz der immer noch patriarchal geprägten Strukturen im Berufsleben zu Erfolg gekommen sind: Selbstbewusstsein, Durchsetzungsvermögen und Raum einnehmen – das sei das Erfolgsrezept, da waren sich alle Referentinnen einig. Trotz vieler Fortschritte gäbe es jedoch noch einiges zu tun, um das Thema „sexuelle Orientierung“ genauso wie die fünf anderen Diversity-Elemente in der Unternehmensführung und im Berufsalltag voll und ganz zu berücksichtigen.

Im darauffolgenden Speeddating hatten die Besucher_innen bei Snacks & Drinks die Möglichkeit mit den Referentinnen ins Gespräch zu kommen. Der sehr gelungene Abend wurde anschließend im gemütlichen Library Café weitergefeiert, wo die Besucher_innen sich miteinander auszutauschen und vernetzen konnten.

Videobotschaft Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek

Videobotschaft Ulrike LunacekUlrike Lunacek